Euch kann ich´s ja sagen – nichts, aber schon absolut überhaupt gar nichts ist mir heiliger.. Wie kann ich dem Pferd gerecht werden? - fragt sich Daniela Kummer.
Wenn wir das nächste Mal Gäste von auswärts haben, werden wir ganz sicher ins LENDPLATZL gehen! Aber nicht nur dann!
Schon die Eingangstür sagt quasi: „Herzlich willkommen“. Und sehr willkommen haben wir uns auch gefühlt.
Ganz zu Beginn, als ich nach Graz kam, war ich fast täglich am Markt und in den Cafés rund um und am Lendplatz, da Horst unweit davon entfernt wohnte und ich das urbane Grazer Stadtleben genau dort kennen lernen konnte.
Speziell der Markt und die zahlreichen Veranstaltungen von Frühling bis hinein in den Herbst, machen ihn unvergleichbar lebendig.
Als wir kürzlich wieder in der Stadt zu tun hatten und am Heimweg mit dem Rad den Platz passierten, wollte ich unbedingt einmal am Lendplatz essen gehen. Sommer, Gastgarten und feines Essen war mein Wunsch!
Wir entschieden uns für das traditionelle Gasthaus am Platz, das LENDPLATZL.
Da es mich immer voll der Ideen und Lebensmittel, vom Markt vis a vis, heim in die eigene Küche zieht, sind mir die Restaurants rund herum bisher nicht wirklich aufgefallen – im Gegensatz zu den Cafés!
Diesmal war der Hunger aber so groß und die Karte vom Lendplatzl dermaßen ansprechend, wir mussten einfach einkehren.
Der Garten ist ein klein wenig verwinkelt und wirkt ob der „beschützenden“ Bäume unheimlich einladend. Es empfiehlt sich daher unbedingt zu reservieren! Die inneren Räumlichkeiten habe ich mir nur kurz angeschaut. Sie wirkten gemütlich und heimelig.
Die Damen vom Service sind traditionell im Dirndl gekleidet – gefällt mir persönlich sehr gut, da es zum Gesamtbild des Lokals, der Karte und der Botschaft des Lokals passt.
Ein Blick in den Gastgarten des Lendplatzls und man weiß, was das Wort lauschig bedeutet:
„Stress bleib vor der Tür!“
Mein Wunsch, mir zur gebackenen Leber statt Kartoffelsalat einen gemischten Salat – aber nur Blattsalat zu bringen, wurde problemlos erfüllt.
Das ist nicht immer und überall so! Einmal kam ein Koch aus der Küche gestürmt und meinte, wenn ich mit seinem Angebot nicht zufrieden bin, sollte ich lieber zu Hause essen… Dabei wollte ich doch nur das Gemüse gedämpft und nicht zerkocht und bat, dass man es mir nicht in einer dickflüssigen Sauce bringen sollte, sondern in Olivenöl und Zitronensaft mariniert … Wie auch immer – andere Baustelle!
Mein Gegenüber entschied sich für eine hervorragende Kürbissuppe. Ich kenne Kürbissuppen nur als recht breiige, üppige Angelegenheit, was man von dieser nicht behaupten kann. Sie war kaum mit Obers aufgegossen, sondern konnte ohne viel Schnick-Schnack ihr fruchtiges Aroma optimal entfalten.
Wie schon erwähnt, habe ich mich über die Leber getraut. Das ist nicht immer so, denn ich muss einem Wirt schon sehr viel Vertrauen entgegenbringen, wenn ich mich denn einmal für eine gebackene Speise dieser Art entscheide.
Sie war nicht bitter, nicht herb, nicht trocken. Einfach ein Genuss, dem ich mich in diesem Fall gerne auslieferte und der nicht enttäuschte.
Das Lamm, für das sich Horst entschied, war sehr zart und überzeugte auch mich, mit diesem leichten, feinen und trotzdem nicht aufdringlichen Geschmack, von eben diesem. Die in Butter geschwenkten Tagliatelle machten ihrer Aufgabe als Beilage alle Ehre. Beim einmaligen Kosten ist es nicht geblieben…
Fast hätte ich es vergessen – die Getränke kamen natürlich nach der Bestellung prompt. Sobald ein Glas leer war, wurde auch immer sofort gefragt, ob wir noch Wünsche hätten.
Die Räumlichkeiten im Lendplatzl sind nicht uniform, wie in einem modernen Restaurant. Sie wirken gemütlich und heimelig und das zählt und passt auch gut zur Top-Bedienung im Dirndl und der Hausmannskost!
Ein Nachtisch ging sich jedoch, wegen der großen Portionen, leider nicht mehr aus. Ich hatte vergeblich Platz dafür gesucht, jedoch keinen gefunden.
Service – top, Essen und Getränke haben ein ausgewogenes Preisleistungsverhältnis und die Räumlichkeiten drinnen und im draußen, wirken überdurchschnittlich gepflegt. Anmerken sollte man vielleicht den etwas störenden Autolärm rund um den Gastgarten. Dieser kann mitunter doch ein bisschen lästig sein, steht aber natürlich in keiner Relation zu dem Gebotenen.
Text: Sabine Zettl (SpeiseZettl) – mehr von Ihr zum Thema Kochen und auch im INFOGRAZ.at-Blog ist sie zu diversen Themen stark vertreten.