Euch kann ich´s ja sagen – nichts, aber schon absolut überhaupt gar nichts ist mir heiliger.. Wie kann ich dem Pferd gerecht werden? - fragt sich Daniela Kummer.
Der XI. Grazer Bezirk - Mariatrost - liegt am linken Murufer im Nordosten der Landeshauptstadt. Der Außenbezirk wird im Süden von Ries, im Südwesten von Geidorf und im Westen von Andritz begrenzt. Mit einer Fläche von 13,99 km² ist Mariatrost, nach Andritz, der zweitgrößte Grazer Bezirk mit lediglich 8.730 Einwohnern. Das entspricht einer Bevölkerungsdichte von 624 Bewohnern je km² und ist somit die zweitkleinste. Wohl kaum ein anderer Grazer Bezirk ist als Wohngegend so beliebt und kann gleichzeitig mit so vielen Highlights aufwarten wie Mariatrost.
Die Gemeinde, aus welcher der heutige Bezirk hervorgegangen ist, hieß bis 1930 Fölling. Die Marktgemeinde Mariatrost, einst aber zumeist Maria Trost geschrieben, bestand von 1930 bis zur Eingemeindung nach Graz 1938. Die darauffolgenden sieben Jahre war Mariatrost ein Teil des Bezirks Graz Nord-Ost und hat de jure seine heutigen Grenzen und seinen Namen erst seit 1946.
Ziemlich genau in der Mitte des Bezirks, auf dem Purberg in 469 Metern Seehöhe, steht mit der Basilika Mariatrost eines der beeindruckendsten Grazer Bauwerke und einer der bedeutendsten Marien-Wallfahrtsorten der Steiermark. Im Jahr 1676 wurde eine gotische Madonnenstatue, welche aus dem Stift Rein bei Graz stammte, in der damaligen Hauskapelle des Purbergschlössels aufgestellt. Dieser Marienstatue wurde in der Folge Wundertätigkeit zugeschrieben, woraufhin der Besitzer des Anwesens, Conduzi von Heldenfeldt, den Namen Maria Trost einführte und das Anwesen an den Orden der Pauliner übergab.
Nach der offiziellen Anerkennung als Wallfahrtsort 1714 wurde unter Andreas Stengg und Sohn Johann Georg Stengg mit dem Bau dieser Kreuzkuppelkirche begonnen. Die vollständige Fertigstellung dieser Basilika, die der Hochform des Kaiserbarocks zuzuordnen ist, gelang allerdings erst 1779. Zwischen 1846 und 1996 führte der Franziskanerorden den zu einem Kloster umgewandelten Wallfahrtsort, seither wird die Pfarre von Priestern der Diözese Graz-Seckau geleitet.
Ebenfalls 1996 wurde die Kirche von Papst Johannes Paul II. zur Basilica minor ernannt und im Zuge dessen einer Gesamtrenovierung unterzogen. Schon von Weitem ist dieses „geheime Grazer Wahrzeichen“ zu bewundern und sowohl über die Angelus-Stiege als auch über die Kirchbergstraße zu erreichen.
Am Fuße des Purbergs befindet sich das von DI Erwin Franz 1971 gegründete Tramway Museum Graz. Hier kann man in den Sommermonaten neben vielen Kleinobjekten - wie einem alten Modell der Grazer Schloßbergbahn - rund 40 historische Fahrzeuge, unter anderem aus Wien, Amsterdam und New York City, entdecken. Für Gruppen sind nicht nur Besichtigungen dieser Oldtimer nach Voranmeldung möglich, sondern auch Fahrten durch das Grazer Liniennetz mit diesen.
Der Leechwald im Süden des Bezirks hat allerhand zu bieten: Sowohl bei Spaziergängern als auch bei Sportbegeisterten ist dieser idyllische Wald durch seine zahlreichen Wege und Freizeitangebote gleichsam beliebt. Ein Waldlehrpfad beschreibt 25 verschiedene Bäume und ein Kletterpark ermöglicht es, diese aus einer ungewöhnlichen Perspektive zu betrachten. Die Hilmwarte, zwischen Hilmteich und Landeskrankenhaus gelegen, ist ein 40 Meter hoher Backsteinturm und seit 1986 Sitz einer Wetterradarforschungsstation des Instituts für Angewandte Systemtechnik des Joanneum Research. Sie wurde im Jahr 1888 auf Initiative von Johannes Kleinoscheg mit einer Terrasse in 30 Metern Höhe errichtet und diente während des 2. Weltkrieges als Aussichtspunkt für Brandwachen.
Nicht nur die malerische Kirche Mariagrün, in der 1873 der steirische Dichter und Schriftsteller Peter Rosegger seine erste Frau Anna Pichler ehelichte, ist einen Besuch wert. Sondern auch das Schloss Kroisbach, das Schloss St. Johann oder die Stephanienwarte auf der Platte und etliche weitere Sehenswürdigkeiten prägen diesen außergewöhnlichen Bezirk.
Impressionen und weit mehr fotografische Eindrucke aus dem Bezirk Mariatrost
Ein wahrer Geheimtipp für Naturliebhaber ist die Rettenbachklamm. Dieses Naturjuwel ist die einzige Klamm im Grazer Stadtgebiet und bietet Wanderern durch die besonderen Klimaverhältnisse eine seltene Vegetation mit vielen verschiedenen Farnen und Moosen. Durch die Sanierung der Klamm im Sommer 2011 und die Möglichkeit der Begehung auch in den Wintermonaten kann man hier auch wunderschöne Eisgebilde bewundern.