Euch kann ich´s ja sagen – nichts, aber schon absolut überhaupt gar nichts ist mir heiliger.. Wie kann ich dem Pferd gerecht werden? - fragt sich Daniela Kummer.
Autor Michael Köhlmeier zeigt Mölzer wegen Verhetzung an - das lenkte die Aufmerksamkeit endlich auf diese unsäglichen Aussagen von Mölzer!
Natürlich gilt die Unschuldsvermutung, aber einen Verdacht darf man doch haben, den die dafür zuständigen Stellen untersuchen können. Immerhin ist (wäre) Wiederbetätigung ein Verbrechen.
Vielleicht kann man dem Mann endlich das Handwerk legen und muss sich nicht laufend „fremdschämen“ dafür, welche Figuren in Brüssel im Namen von Österreich herumlaufen.
Erstens, und dafür können wir nichts, ist es wunderschön. Man kann aber auch darauf stolz sein, denn es gibt Unmengen von Österreichern und Österreicherinnen, die sich der Pflege unserer Landschaft widmen, begonnen bei den Bergbauern, über den Alpenverein…
Zweitens: Österreich ist wohlhabend und das haben wir uns großteils redlich erarbeitet.
Drittens: wir sind in der ganz überwiegenden Mehrheit doch geläutert nach dem 2. Weltkrieg und der Rest ist eine Frage der Geduld. So viele, die dabei waren, gibt es nicht mehr und täglich werden es weniger.
Vergangenheitsbewältigung ist aber sicher nicht unsere größte Stärke und wenn man seine Kinder befragt, was in der Schule über das 20. Jahrhundert geredet wird…. Dennoch bin ich überzeugt, dass die überwiegende Mehrheit des Landes weder homophob, noch antisemitisch ist und Rassenhass bekommen wir (hoffentlich auch) zunehmend mehr in den Griff. Hier agieren unsere Schulen nach meiner Information sehr positiv und die Jugend hat heute die Möglichkeit, zu reisen und dies nimmt Angst vor Fremdem und Fremden.
Man muss sich nur immer wieder vor Augen halten, dass diejenigen, die keine oder wenige Fremde kennen, am meisten Angst vor Fremden haben. Am Land daher mehr als in der Stadt und auch in der Schweiz waren es nicht die Bürger jener Kantone, die am meisten Ausländer haben, die gegen den freien Zugang gestimmt haben, sondern bäuerlich geprägte Kantone, nahezu ohne Fremde, wie Appenzell.
Ich erinnere mich zwar noch an den Ungarnaufstand und die Niederschlagung des "Prager Frühlings" und daran, wie begeistert unser ganzes Land geholfen hat. Auch wir hatten ein ungarisches Mädchen in der Klasse und Dank unserer Lehrer und Lehrerinnen war dies sehr positiv. Bei Syrien als (derzeit) letzten Anlass gibt es weniger Grund, stolz auf uns zu sein – ich hoffe aber insgeheim, dass die Regierung nur zu feige ist und die Österreicher und Österreicherinnen weit mehr Leute aufnehmen würden.
Das ist halt leider bei uns über alle Ideologien und Parteien verbreitet: die Angst, Wähler und Wählerinnen zu verärgern. Dadurch wird von der einen Seite viel Fortschritt verhindert (z.B.: wegen irgendwelcher angeblich seltener Tiere - die Leute haben keine Idee von der Natur – Tiere sterben massenhaft auch ohne unser Zutun aus und genauso viele entwickeln sich neu) und es wird Rücksicht auf Minderheiten in der Entwicklungshilfe und auch in der Flüchtlingspolitik genommen. Minderheiten, die man mit bloßer Aufklärung noch kleiner machen könnte.
Genug der einführenden Worte bzw. zu viel, was mir leider immer passiert. Michael Köhlmeier zeigt Mölzer an und das hat auch mich geweckt. Erinnerungen an die Jugend, in der die Stimme des Vaters von Michael im Radio zu unserem Leben gehörte. An Michael Köhlmeiers (ehemaligen?) Partner Bilgeri hat mich mehr seine fesche Schwester interessiert, Michael und ich haben eine Zeit lang dasselbe Mädchen verehrt und im Übrigen haben wir im Café diskutiert, wenn wir beide gleichzeitig zu Hause in Hohenems waren.
Wir kennen uns also relativ gut und seine Aktion finde ich toll. Nicht immer dieselben und die Gleichen, die sich alterieren – er ist einer, von dem zumindest ich öffentlich nicht viel Politisches gehört habe. Er gehört definitiv nicht zur üblichen österreichischen Claque, die bei jedem Windchen einen Sturm verspüren – allerdings meistens nur gegen rechts.
Es war nicht so schwer, trotz der vielen vergangenen Jahre ohne Kontakt, Michael Köhlmeier zu kontaktieren und jetzt geht es als "Briefroman" weiter.
Lieber Heinz,
Danke, dass Du Dich meldest, hab Deinen Brief von xxxx übermittelt bekommen. Wenn Ihr meine Anzeige bei der Staatsanwaltschaft unterstützen wollt, am besten, Ihr tut es über die Homepage von "sosmitmensch.at", von dort ist alles Weitere selbsterklärend.
Ich hoffe, es geht Dir gut.
Liebe Grüße
Michael
Das hab ich gemacht und mich auch der Klage angeschlossen, dann aber doch noch einmal zurückgeschrieben:
Lieber Michael,
optimal wäre natürlich ein kurzer Blog von Dir zu dem Thema - wir pushen das dann gerne. Wir haben immerhin monatlich 180.000 User und Userinnen und einige von uns starke Identitäten auf Facebook , Twitter & Co.
LG aus Graz
Heinz
Die prompte Antwort, der nichts mehr hinzuzufügen ist:
Lieber Heinz,
also:
Vor ein paar Jahren war Andreas Mölzer in einen Club 2 eingeladen, den ich damals als Gastgeber geleitet habe. Es ging um Rechtsradikalismus. Ich habe ihn darauf angesprochen, dass die schlagende Verbindung, der er angehört oder der er sich verpflichtet fühlt, einen deutschen Liedermacher eingeladen hat, dessen beliebtestes Lied davon erzählt, dass eine U-Bahn gebaut werden soll von Tel Aviv nach Auschwitz. Mölzer sagte schlicht: Wenn es Ihnen nicht passt, zeigen Sie es an. Jetzt hat es mir endlich nicht gepasst, wie sich Mölzer immer wieder äußert, also werde ich ihn anzeigen.
Genügt das?
Liebe Grüße
Michael
Ja, das genügt und ich hoffe, es genügt vielen, die das lesen und nicht nur wegen David Alaba empört sind und sich auch der Anzeige anschließen.
Gerade David Alaba war und ist für mich ein Anlass zur Hoffnung. Schwarz, beide Elternteile nicht aus Österreich und dennoch oder gerade deswegen ein Vorbild. Bescheiden, intelligent und mit österreichischem Schmäh und nicht zu Unrecht ein Idol und sehr beliebt. Ich freue mich ungemein, dass gerade er Österreich im Ausland perfekt vertritt und er wird mit seiner Art auch bewirken, dass viele umdenken.
Gerade das scheint mir aber einer der Hintergründe für die Angriffe gegen ihn zu sein: er ist mit seiner Art gefährlich für Demagogen mit ihren unhaltbaren Rassentheorien.
Welch triste Epoche, in der es leichter ist, ein Atom zu zertrümmern als ein Vorurteil. | Albert Einstein |
Im Namen der Toleranz sollten wir das Recht beanspruchen, die Intoleranz nicht zu tolerieren. | Karl Raimund Popper |
Ein Radikaler ist ein Mensch, der mit beiden Beinen fest in der Luft steht. | Franklin Delano Roosevelt |
Ein Land mit nur einer Sprache und einer Sitte ist schwach und gebrechlich. Darum ehre die Fremden und hole sie ins Land. | Stephan I, König von Ungarn |
Heimat ist unerlässlich, aber sie ist nicht an Ländereien gebunden. Heimat ist der Mensch, dessen Wesen wir vernehmen und erreichen. | Max Frisch |
Eurem Bruder wird Gewalt angetan, und ihr kneift die Augen zu; | Bertold Brecht |
Wir müssen es unbedingt schaffen, den jungen Neonazis, das sich von ihnen erschlichene und fast schon zur Romantik verklärte Image vom toughen, harten, einsamen Kämpfer gegen das Establishment zu nehmen und sie endlich als das hinstellen, was sie wirklich sind: Dumme, kleingeistige, feige und asoziale Elemente unserer Gesellschaft. | Campino |
Ihr sollt wissen, dass kein Mensch illegal ist. Das ist ein Widerspruch in sich. Menschen können schön sein oder noch schöner. Sie können gerecht sein oder ungerecht. Aber illegal? Wie kann ein Mensch illegal sein? | Elie Wiesel |
Gleichgültigkeit ist die mildeste Form der Intoleranz | Karl Jaspers |
Als mein gelber Wellensittich aus dem Fenster flog, hackte eine Schar von Spatzen auf ihn ein, denn er sang wohl etwas anders und war nicht so grau wie sie, doch das geht in Spatzenhirne nicht hinein. | Gerhard Schöne |
Nichts ist schwerer und nichts erfordert mehr Charakter, als sich im offenen Gegensatz zu seiner Zeit zu befinden und laut zu sagen: NEIN! | Kurt Tucholsky |
Andreas Mölzer, Österreich, 2014 (noch) Mitglied des Europäischen Parlaments (MEP)