Euch kann ich´s ja sagen – nichts, aber schon absolut überhaupt gar nichts ist mir heiliger.. Wie kann ich dem Pferd gerecht werden? - fragt sich Daniela Kummer.
Zugegebenermaßen kann man auch in den Grazer Altstadtgassen oder auf der Murinsel die Seele baumeln lassen. In diesem Jahr hatte ein Großteil aller Österreicher von Urlaub auf Balkonien trotzdem genug.
Die Reiselust ist nach Jahren der Pandemie wieder neu entfacht – das allerdings mit einigen Schwierigkeiten: Probleme bei der An- und Abreise gab es durch den wiederaufgenommenen Normalflugverkehr genug. Der wichtigste Stolperstein für Reisende war trotzdem ein anderer – nämlich das Budget. Wegen des Ukraine-Kriegs und der gestiegenen Treibstoffpreise war Urlaub selten so teuer wie 2022. Eine Zusammenfassung der Preisentwicklungen im letzten Urlaubsjahr gibt es hier.
Ob kulinarischer Trip oder Sightseeing-Urlaub: In einer Umfrage des ÖAMTC gaben mehr als 80 Prozent aller Österreicher Anfang des Jahres an, unbedingt verreisen zu wollen. Etwa ein Drittel plante sogar mehrere Sommerurlaube – und das, obwohl Flugtickets ins Ausland bereits im April fast doppelt so teuer waren wie im Vorjahresmonat. Der Grund dafür war neben den gestiegenen Kerosinpreisen vor allem eine hohe Nachfrage, die über den Sommer erhalten blieb. Doch gerade bei innereuropäischen Reisen stehen Verbrauchern verschiedene Verkehrsmittel zur Verfügung, mit denen sie kostengünstiger ans Reiseziel gelangen können als mit dem Flugzeug. Trotz dessen beliefen sich Buchungseingänge im Vergleich zum Vorjahr auf ein Vielfaches. Besonders gut gebucht waren Flüge in europäische Städte zu Tagesrand- und Wochenendzeiten.
Im Laufe des Sommers kosteten Flüge in touristische Städte wie Barcelona Familien fast 2.000 Euro. Dabei wollten die meisten laut Ruefa-Reisekompass für den heurigen Urlaub höchstens 1.500 Euro einplanen.
Infolge der Pandemie und des Krieges greift die Inflation auch in Österreich um sich. Im europäischen Ausland bekommt man abhängig von der Inflationsrate der jeweiligen Destination aber noch immer etwas für den daheim kaum noch kaufkräftigen Euro. Als führende Reiseziele gelten in diesem Kontext weiterhin:
Auch in Portugal, Slowenien, Spanien und Griechenland erhält man vergleichsweise mehr für den Euro als daheim. Durchschnittlich betrug der Mehrwert 2022 sogar 18 Prozent. In weiter entfernten Ländern erlebte der Euro demgegenüber einen ähnlichen Wertverlust wie hierzulande. Außerdem trafen österreichische Urlauber auch für Städtereisen zu besonders beliebten Destinationen heuer auf ein deutlich höheres Preisniveau als im eigenen Land, so vor allem bei Zielen im Vereinigten Königreich, in den USA und in Schweden. Mit den vorpandemischen Schnäppchen lassen sich die heutigen Urlaubspreise ohnehin nicht vergleichen. Ägypten-Reisen kosten aktuell insgesamt mehr als 25 Prozent mehr. Reisen nach Griechenland und Spanien haben sich seit der Pandemie um mehr als zehn Prozent verteuert und sogar in der Türkei ist der Gesamtpreis für Urlaube seither um einige Prozent gestiegen.
Laut Experten war vielen Europäern der Urlaubspreis in diesem Jahr egal. Nicht nur den Resten einer abflauenden Pandemie wollte man um jeden Preis entkommen, sondern auch den Entwicklungen im Ukraine-Krieg. Was sich viele Österreicher 2022 vielleicht gerade noch leisten konnten, ist keine dauerhafte Lösung. Die Kostenfrage wird künftig vor dem Hintergrund der immer spürbaren Inflation bei den Urlaubsplänen vermutlich wieder stärker in den Vordergrund treten. Auch heutzutage kann man noch relativ günstig verreisen, indem man beispielsweise
Zusammenfassend wird bei Urlaubsreisen vor allem Flexibilität mit bezahlbaren Preisen belohnt. Flexibel bleibt man im Idealfall nicht nur im Hinblick auf die genaue Destination. Auch hinsichtlich des Reisezeitpunkts, der Uhrzeit und der Unterkunft bleiben Schnäppchen-Urlauber am besten offen. Falls sich trotzdem keine günstigen Angebote finden lassen, bleibt am Ende noch der Urlaub auf Balkonien. Das hört sich enttäuschend an, aber gerade in der Steiermark gibt es zahlreiche Ausflugsziele mit Urlaubsstimmung. Ob man nun die unzähligen Wanderwege erkundet, alpine Panoramen genießt oder an einem der vielen Seen im Bundesland entspannt. Wie sagt man noch? Am Schönsten ist es immer noch daheim.
© Bild von Felix Wolf auf Pixabay