Eine weitere Mutter und ich dürfen zu Beginn ein bisschen in der Klasse bleiben und lauschen, was unsere Brut so alles kann. Danach gehen wir in ein extra Klassenzimmer und ich darf loslegen. Vorweg wurden die Kinder in kleine Gruppen geteilt und während die einen beschäftigt sind, kommt je eine kleine Schar Kinder zu mir.
Ich bin es gewohnt, in der Küche recht schnell zu arbeiten. Mich auf die kleinen Wesen einzustellen, fällt mir anfangs wirklich schwer.
Es kommt mir vor wie Zeitlupenkochen.
Somit nütze ich die Zeit und mache Fotos während sich die Kinder weitgehend unbeobachtet fühlen.
Sie schneiden das Obst mit einer ansteckenden Begeisterung und viele wollen gar nicht mehr aufhören. Ich genieße es, die Kinder beobachten zu dürfen.
Nach 30 Minuten sind wir fertig. Eigentlich hatte ich erwartet, dass mindestens ein Schüler nicht kosten möchte. Doch das war nicht der Fall. Kein einziges Stück Apfel blieb übrig und sogar die Heidelbeeren, welche einige nicht kannten(!!), wurden zumindest gekostet (und zum Teil auch nachverlangt!).
Ich habe schon in vielen Küchen gekocht, liebe es mit meinen eigenen Kindern zu kochen, aber in einer Gruppe mit Volkschulkindern hat das wieder eine eigene, ich möchte fast schon sagen „entschleunigende“, Dynamik.
Daran könnte ich mich echt gewöhnen. Meine große Leidenschaft zum Kochen Kindern zeigen zu dürfen und sie für ein paar Minuten oder Stunden in diese sinnesansprechende Welt eintauchen lassen zu dürfen, erfüllt mich mit großer Genugtuung!
Text: Sabine Zettl – mehr von Ihr auch im „INFOGRAZ.at-Blog Lebens- und Genussmittel“ und auch zum Thema Kochen ist sie stark vertreten. Fotos: alle © Sabine Zettl