Euch kann ich´s ja sagen – nichts, aber schon absolut überhaupt gar nichts ist mir heiliger.. Wie kann ich dem Pferd gerecht werden? - fragt sich Daniela Kummer.
Wahrscheinlich ergeht es Ihnen bei dem Thema gleich wie vielen anderen. Man denkt sich, was wohl dabei ist, wenn Kinder eine Runde Poker spielen.
Oder in wie fern soll es ihnen schaden, wenn sie sich am Roulettetisch versuchen? Wofür gibt es denn Spielchips und ganze Spieltische von Casinospielen zu kaufen? In Spielwarenläden, wohlgemerkt, nicht etwa im Fachhandel. Warum gibt es alles das, wenn Kinder dann Glücksspiel nicht betreiben dürfen? Gut. Die Fragestellung ist überspitzt und nicht ganz vollständig. Die Frage ist nämlich nicht, ob Kinder Roulette spielen dürfen, sondern ob sie Glücksspiel betreiben dürfen. Das ist ein feiner Unterschied.
Kinder dürfen natürlich Roulette spielen. Sie dürfen auch Bingo, Craps oder Poker spielen, wenn sie mögen. Aber sie dürfen nicht am Glücksspiel teilnehmen. Glücksspiel fängt dort an, wo es um Geld geht. Niemand wird reklamieren, wenn man in der Familie ein Minipokerturnier um 1- bis 5-Centmünzen statt Spielchips austrägt – einfach um einen kleinen Anreiz zu setzen. Möchten die Sprösslinge aber ein Angebot nutzen, wo es beispielsweise auch Verde Casino Freispiele gibt oder wo man richtiges Geld gewinnen kann, hat der Gesetzgeber vorgesorgt und dem Ganzen einen Riegel vorgeschoben. Aus gutem Grund.
Es gibt kein Gesetz, das es Kindern verbietet, Casinospiele, also jene Spiele, die in Casinos um Geld gespielt werden, zu spielen. Ob das nun eines der Kartenspiele Blackjack, Poker oder Baccarat ist, oder ob wir von einfachen Games wie Bingo oder dem allseits begehrten Roulette reden – diese Spiele sind beliebt, weil sie ziemlich einfach zu lernen sind. Und sie sind kurzweilig, rasant und meist in weniger als einer Minute vorbei. Außerdem kann man versuchen, den Zufall zu überlisten, indem man schnell im Kopf seine Chancen ausrechnet, nach einer langen Durststrecke mal wieder zu gewinnen.
Casinospiele per se sind also in allen Altersklassen erlaubt. Es ist auch nicht verboten, diese mit Spielchips zu spielen. Wer mag, kann diese sogar um kleine Beträge innerhalb des engsten Familienkreises spielen – um Centbeträge, wo der Gewinn eher symbolischen Wert hat. Alles das ist erlaubt.
Doch nun kommen wir zu dem, was verboten ist. Casinospiele dürfen nicht um Geld gespielt werden, wenn ein Spieler minderjährig ist. In Mitteleuropa ist die magische Grenze das vollendete 18. Lebensjahr. Ab da gilt man als volljährig, als erwachsen. Man darf (zumindest mit Lenkerberechtigung) ein Auto lenken, man darf an Wahlen und Volksabstimmungen teilnehmen, man darf Alkohol trinken und im Gegensatz dazu ist man nun endlich auch vollkommen strafmündig. Heißt, dass man für Straftaten nach Erwachsenenstrafrecht angeklagt und verurteilt werden kann. Und warum? Weil ein Erwachsener sich seines Handelns bewusst sein muss. Und deshalb darf er auch um Echtgeld zocken, wenn er das mag.
Alle unter 18 dürfen nicht. Sie werden vor Dummheiten geschützt. Ab 18 ist der Schutz vorbei. Dann heißt es im Volksmund: „Dummheit schützt vor Strafe nicht“. Wer im Casino hohe Summen einsetzt – und das bei Spielen, die man noch nicht kennt oder beherrscht – auf Spielausgänge, die eine schlechte Gewinnwahrscheinlichkeit haben, muss damit rechnen, dass der Einsatz verloren ist. Und das Risiko ist groß. Der Erwachsene kann und muss das vorhersehen. Er ist sich seines Handelns bewusst. Und genau das kann man beispielsweise nicht von 16-jährigen verlangen. Deshalb ist die Teilnahme am Glücksspiel für Unter-18-jährige untersagt. Zumindest wenn es um bares Geld geht.
Insofern kann man wie folgt resümieren: Glücksspiel hat mit dem Einsatz von echtem Geld zu tun. Weil Jugendliche und Kinder noch keinen richtigen Bezug zum Geld haben und weil sie das Risiko nicht abschätzen können, wie schnell es gehen kann und nennenswerte Beträge sind gewonnen oder verloren und weil diese extrem gefährdet sind, eine Sucht zu entwickeln, sind deswegen sie vom Glücksspiel ausgeschlossen. Das bedeutet natürlich nicht, dass Kinder und Jugendliche nicht alle möglichen Karten- oder Tischspiele miteinander spielen dürfen, die es auch im Casino gibt. Und sie dürfen auch im Ermessen der Erziehungsberechtigten mit diesen gemeinsam Schein-Casino-Spiele spielen, wo sie den Wert von Spielchips mit wenigen Cent definieren. Denn wenn man sich ehrlich ist, reißt es niemanden vom Hocker, wenn er 100 Cent gewinnt oder verliert. Da ist das Fingerspitzengefühl der Eltern gefragt. Sie müssen entscheiden, was für Ihre Sprösslinge geht und was nicht. Sie auf das richtige Glücksspiel vorzubereiten und aufzuzeigen, wie schnell es gehen kann und man ist seinen Tageseinsatz los – das wird wohl nicht schaden, wenn die Kids ein angemessenes Alter erreicht haben. Und ein gewisses rechnerisches Geschick erlernen sie dabei auch noch. Daran ist schon generell nichts Schlechtes, oder?
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