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ÄTHERMUSIK FÜR GRAZ

Zu dieser Zeit war Naturwissenschaft noch etwas, das der Mensch von der Straße angreifen durfte, er durfte damit spielen, sich davon verzaubern lassen.

Nikola Tesla, der durch seine Studienzeit, die er zum Teil in Graz verbrachte, untrennbar mit dieser Stadt verbunden ist

Facebook als Auslöser – einige hatten dieselbe Idee und einer sprach (schrieb) es aus. Wenn es erlaubt ist, den Spruch: „Der Erfolg hat viele Väter“ umzudrehen – bei so vielen Vätern und Müttern muss es einfach ein Erfolg werden. 

Theremin Graz,grazer,spielen,stadt,musik,usa,zeit,energie,kunst,information,feld,position,symbol,finger,akademie,wirkung,modern,körper,vision,antenne,aktivFacebook - 30.3.2013

Am 3. November 2013 jährt sich der Todestag des beinahe vergessenen russischen Cellisten, Erfinders und Physikers Lew Sergejewitsch Termen, besser bekannt unter seinem US-amerikanischen Namen Leon Theremin, zum zwanzigsten Mal.

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Nikola Tesla um 1890

Ähnlich wie Nikola Tesla, der durch seine Studienzeit, die er zum Teil in Graz verbrachte, untrennbar mit dieser Stadt verbunden ist, war Theremin ein Visionär, dessen Erfindungen, die ohne die Beschäftigung mit Tesla-Grundlagenforschung wohl nicht existent wären, heute fast nur in Fachkreisen oder unter an alternativen Technologien Interessierten größere Bekanntheit besitzen, obwohl sie bis heute nicht nur im elektronischen Musikinstrumentenbau, sondern auch in vielen anderen Bereichen, wie etwa der Sicherheits- und Militärtechnik, eine wichtige Rolle spielen.

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Jean Michel Jarre spielt auf
einem Theremin

Theremin war ganz sicher kein leicht zu fassender oder politisch unproblematischer Charakter.

Neben seiner Liebe zu Musik und Physik, seinem wegweisenden Instrumentenbau, war er 1938 zunächst aus den USA unter mysteriösen Umständen entführt, danach in der Sowjetunion wegen staatsfeindlicher Umtriebe verhaftet, dann in ein Gulag verschickt worden, bevor er in einer Akademie für inhaftierte Wissenschaftler unter anderem Abhörgeräte für den KGB entwerfen musste (und dafür - wie zum Hohn - den Stalinorden Erster Klasse erhielt).

Nach seiner Entlassung 1964 arbeitete er freiwillig weiter für den Geheimdienst  und 1990 noch - kurz vor ihrer Auflösung – trat er in die KPdSU ein.

Bis in die 1990er Jahre leugneten sämtliche wissenschaftlichen und universitären Institutionen, an denen Theremin tätig gewesen war, seine Mitarbeiterschaft.

Leon Theremin war kein nüchtern-weltentfremdeter Physiker, sondern präsentierte seine Erfindungen auf werbewirksamen Welttourneen

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Moogs Theremin-Bausatz

Sowohl Theremin als auch Tesla teilten die regelrecht avantgardistische Begeisterung für (heute) als exotisch empfundene elektromagnetische Wirkungen und Apparaturen, deren quasi alchimistische Grundlagen, wie etwa Joseph P. Farrell vermutet, im Spannungsfeld der von Spiritisten und Okkultisten argumentatorisch missbrauchten und missdeuteten „Ätherphysik“ des späten 19. Jahrhunderts, der von Rupert Sheldrake gerade erst wieder neu belebten Theorie des „morphogenetischen“ oder „morphischen“ Feldes sowie der beginnenden Quantenphysik der Jahrhundertwende zu finden sein dürften, aus der sich nach (und wissenschafts- und kulturhistorisch ganz sicher auch aufgrund von) diversen abenteuerlichen und zum überwiegenden Teil verantwortungslosen „Ausflügen“ in wahrlich grenzwertige retro-ätherphysikalische Forschungen durch die nationalsozialistische Wissenschaft während des Zweiten Weltkrieges eine extrem mechanistische Naturwissenschaft herauszukristallisieren begann, deren vorgeblich aufgeklärtes Dogma unsere westliche Zivilisation heute aktiv und medienwirksam davon abhält, Zeit und - vor allem - Steuergeld auf die vermeintlich spekulativen Weiterentwicklungen von Teslaspulen und Thereminen, wie etwa „Raumenergie“ oder ähnlich Esoterisches zu verwenden... offiziell. Denn natürlich wäre ein nicht unwesentlicher Teil unserer modernen Zivilisation ohne Adaptionen der Originaltechnologien Teslas und Theremins nicht so ohne weiteres realisier- und erklärbar.

So wurden die ersten Synthesizer des Instrumentenbauers Robert Moog erst nach dessen intensiver Beschäftigung mit Theremintechnologie ersonnen.

Lew Termen demonstriert Termenvox,Grazer Theremin,entwerfen,entlassung,missbraucht,varianten,cellist,autark,sicherheitstechnik,berühren,möglichkeit,verbunden,interessiert,nikola tesla,sowjetunion,menschlicher körperLew Termen demonstriert Termenvox, Dezember 1927

Auch Metall- und Minenspürgeräte etwa fußen auf derselben Forschung.

Leon Theremin war, ebenfalls eine Gemeinsamkeit mit Tesla, kein nüchtern-weltentfremdeter Physiker, sondern präsentierte seine Erfindungen auf werbewirksamen Welttourneen und in von zeitgenössischen Science-Fiction-Romanen inspirierten „Wunderkammern“, in denen er Sponsoren mit seinen wie Spielsachen präsentierten Instrumenten zu beeindrucken versuchte. Zu dieser Zeit war Naturwissenschaft noch etwas, das der Mensch von der Straße angreifen durfte, er durfte damit spielen, sich davon verzaubern lassen. Dazu eigneten sich die Musikinstrumente Theremins, die bis heute die einzigen sind, die man spielen kann, ohne sie zu berühren, natürlich noch besser als die gefährlich wirkenden Blitz- und Funkenentladungen der Tesla-Spulen. Im Jahr 1920 erfand Theremin das Ätherophon, das später unter dem populäreren Namen seines Erfinders Theremin bekannt werden sollte und bis heute eine singuläre Kuriosität unter den elektronischen Musikinstrumenten darstellt.

Das Instrument wird gewissermaßen von der elektrischen Kapazität des menschlichen Körpers gespielt, wobei die Position von Händen und Fingern zwischen zwei Antennen dabei die Schwingungsveränderungen steuert, die als hörbare Töne über Lautsprecher ausgegeben werden. Zahlreiche Varianten dieses Prinzips – von saitenlosen Zupfinstrumenten bis zum Terpsiton, einer Art elektromagnetischen Tanzbodens, auf dem die Bewegung des ganzen Körpers die Tonhöhe steuert  –  folgten.

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Aus all diesen Details erklärt sich unserer Meinung nach, warum es eine Bereicherung für eine Stadt wie Graz wäre,

ein Theremin-basiertes, skulpturales Musikinstrument, das noch dazu absolut nachhaltig hergestellt und autark betrieben wird, im öffentlichen Raum zu besitzen. Zum einen gibt man den Passanten damit die Möglichkeit, Physik und Kunst direkt und aktiv zu erfahren und somit die Vision Theremins – und auch Teslas – von der Unmittelbarkeit der Forschung weiter zu tragen, zum anderen wird ein Denkmal der Nachhaltigkeit geschaffen, das ein starkes Symbol und spielerisch-unverkrampftes Mahnmal darstellen kann, besonders in einer Stadt, in der sich reale Feinstaubbelastung und nicht besonders wirkungsvoll gedachte und realisierte „E-Mobilität“ die ungleichen Hände reichen.

Nicht zuletzt wird das Grazer Theremin aber auch die Einheit allen Lebens durch Energie und Information symbolisieren und somit einen wichtigen Beitrag zur interbiologischen Verständigung leisten.

Jörg Vogeltanz 

Sphärische Klänge

Das Video, welches einige Leute auf eine Idee gebracht hat

Hier hat YouTube noch ein Video, genauso wie hier (und bei vielen anderen Links).

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