Euch kann ich´s ja sagen – nichts, aber schon absolut überhaupt gar nichts ist mir heiliger.. Wie kann ich dem Pferd gerecht werden? - fragt sich Daniela Kummer.
Für mich besteht Glück auf Reisen auch darin, auf fremde und exotische Märkte zu gehen, mit den Menschen in Kontakt zu treten, riechen, schauen, kosten....
Ein bekannter Reiseveranstalter stellte vor einigen Jahren die Frage, was man unter „Glück“ auf Reisen versteht.
Ich musste damals nicht lange nachdenken und schrieb unter anderem zurück, dass für mich das Glück auf Reisen darin besteht, auf Märkte zu gehen, mit den Menschen in Kontakt zu treten, riechen, schauen, kosten…
Graz zeichnet sich aber nicht nur durch viele Märkte aus, auch einen Bio-Hofladen haben wir auf unseren „Vergnügungsreisen“ entdeckt.
Nirgendwo, bin ich der Meinung, kann man eine Stadt besser „spüren“, als auf ihren Märkten.
Nur dort gab es die guten eingelegten Gemüse von den Bauern, das fein vergorene Sauerkraut oder die hausgemachten Marmeladen niederösterreichischer Bauern.
Marktgehen ist eine der vielen schönen Angewohnheiten, die ich aus Kindheitstagen in mein Erwachsenenleben mitgenommen habe.
Horst und ich lernten uns im Winter kennen und unternahmen gleich von Beginn weg immer wieder Spaziergänge zum Lendplatz und dem dortigen Markt. Seither bin ich eine von den Süchtigen, die nur im Notfall die Eier im Supermarkt kauft.
...kaufe ich bevorzugt am Markt, aber auch meine geliebten Grammeln und das Schmalz.
Mein Papa freut sich immer so sehr, wenn ich ihm das als kleinen Gruß aus der Küche bei seinen Besuchen anbiete.
Das erinnert ihn an seine Kindheit, meint er immer.
Das mag sich nun alles sehr harmonisch anhören, doch wer einmal mit einer Bäuerin gesprochen hat, weiß, dass nicht alles Gold ist, das glänzt.
Von der Aussaat bis zur Ernte ist ein unendlich langer Weg!
Dazu kommen der schlechte Ertrag in diesem Sommer und die große Konkurrenz in den Supermärkten. Alles wird billiger und die Konsumenten sind oft nicht mehr bereit für Qualität Geld auszugeben. Man darf natürlich nicht alle in einen Topf werfen, aber wenn man bedenkt, dass früher der Markt die einzige Quelle für Lebensmittel war, so müssen wir gestehen, dass wir in einer Zeit leben, in der wir sehr verwöhnt werden.
Gerade deshalb finde ich auch, dass es in unserer Verantwortung liegt,..
In den letzten Wochen habe ich mich aus diesem Grund mit meiner Kollegin Christine Kipper immer wieder zu Spaziergängen auf die Grazer Märkte getroffen.
Nicht nur Spaziergänge natürlich. Christine zückte öfters ihre Kamera und ich hielt Ausschau nach saisonalen Produkten und nach Spezialitäten der Marktleute.
Es ist für mich immer wieder unheimlich inspirierend: schon beim Hinschauen fallen mir eine Menge Rezepte ein, die ich zum Teil auf meine Art zubereiten möchte und auf jeden Fall probieren muss. Ich kann einen Markt auch nie verlassen ohne etwas zu kaufen. Bei mir entstehen im Kopf diese Bilder, wie etwas aussehen muss, wie ich etwas würzen könnte, was womit harmonieren würde, usw.
Übertrieben gesagt möchte ich behaupten, dass am Markt fast all meine Sinne angesprochen werden, da es unheimlich viel zum Riechen, Schauen, Kosten, Hören und Angreifen gibt. Es ist ein buntes Potpourri an Eindrücken und Wahrnehmungen die ich quasi gratis dazu bekomme und das auf natürlichem Weg und nicht gekünstelt durch Aromen und Radiostimmen.
Da in diesem Blog-Beitrag nicht alle Fotos von unseren Ausflügen auf die Grazer Märkte Platz finden und Christines Fotos es wert sind, auch größer angeschaut zu werden, haben wir im Bereich der Fotos auf INFOGRAZ.at noch ein kleines Album mit Fotos von Grazer Märkten angelegt.
Text: Sabine Zettl – mehr von Ihr auch im „INFOGRAZ.at-Blog Lebens- und Genussmittel“ und auch zum Thema Kochen ist sie stark vertreten. Alle Fotos: © INFOGRAZ.at / Christine Kipper