Wenn ich etwas sagen kann, dann das: ich habe getanzt. Ich war im Ballett, habe Modern, Hip Hop und Contemporary probiert, Social Dance habe ich sogar unterrichtet. In meiner Tanzschule, die ich von meinen Tanzlehrer-Eltern übernommen habe und die die rennomierteste des Landes war, fast 20 Jahre tanzte es nach meiner Pfeife. Ja, ich war "Weltmeister", ja, ich habe die Eröffnung des berühmtesten Balls der Welt, des Wiener Opernballs, gestaltet.
Tanzschulen haben durchaus ihre Berechtigung, denn auch ein Walzer will gelernt sein, wenn man dabei „zum Schweben kommen“ will. Man hebt sich danach zumindest von denen ab, die nicht sicher sind, ob der Walter 3, 4 oder 5 Vierteln hat.
Ja, ich hatte ein Burnout. Wie das denn, werden sie sich fragen, wo doch Tanzen so schön ist, immer Menschen, immer Musik, immer Charme, denn ich bin auch noch Österreicherin. Tja, auch wenn das hier kaum jemand versteht: ich find die meisten Tänze doof. Künstlich, affig, voll am Ziel vorbei geschossen.
Jeder Tanz, der sich nicht nach der Musik richtet, hat seine Existenzberechtigung verloren.
Für mich jedenfalls. Wer einem Takt zwei Schläge abmontiert, hat irgend etwas nicht verstanden. Dass nämlich Musik und Tanz unabdingbar miteinander verwoben sind, ist ein Faktum, das hier niemand wertschätzt. Es geht nämlich um Geld. Ja, Tanzschulen verkaufen sich besser, wenn alles schwieriger ist. Dann lernen Schüler länger.