Wie kommt eine Theatergruppe zum KiStL? Irrtum, es handelt sich um kein Zaubertheater mit Kistl anstelle eines Zauberkoffers – unter diesem Namen agieren die Komödianten in ST. Leonhard, und das schon seit 1991! Ehe nun das große Rätselraten unter all jenen, die – noch - nicht dem Publikumskreis des KiSTLs angehören, beginnt, auf welchem Bühnenboden besagtes KiStL agiert: Rechbauerstraße 63a – eine (Hinterhof-)Adresse für Eingeweihte bzw. Auserwählte und alle, die sich für individuelle Kleinbühnen von nebenan interessieren… Ursprünglich war das Bühnenhaus unter dieser Adresse nach dem zweiten Weltkrieg eine Maler- bzw. Tapeziererwerkstätte, die dann als Depot der Städtischen Bühnen verwendet wurde und letztendlich als Dependance für ausrangierte Requisiten verstaubte. Ein tiefer Dornröschenschlaf bahnte sich in einem Grazer Hinterhof in St. Leonhard an, der viele Jahre anhalten sollte. Liebe zur Schauspielkunst und eine verwahrloste Bühne Sonja Dohnalek, eine ehemalige Schauspielerin der Städtischen Bühnen ging 1989 der Idee nach, eine Schauspielgruppe zu gründen, die die Stadt Graz an den Wochenenden mit fröhlich-heiteren Stücken beglücken sollte. Prompt standen nach einem ersten Aufruf gleich motivierte Grazerinnen und Grazer mit Hang zur Schauspielerei zur Verfügung - und eine verwahrloste Bühne. Mit Unterstützung seitens der Stadt Graz und des Landes Steiermark sowie vor allem zahlreicher Freiwilligen gelang es der Schauspieltruppe schließlich, den gefassten Plan eines eigenen Hinterhoftheaters zu realisieren. Mäzene gibt es auch in Graz! Erwähnenswert an dieser Stelle Frau Prof. Kienleitner, die den Wänden des Zuschauerraumes mit raffinierten Malereien ein besonderes Ansehen verpasste: im Stil der „commedia dell’arte“. Während an der baulichen Substanz noch viele hilfreiche Hände Hand anlegten, wurde die Schauspieltruppe von Frau Dohnalek bereits in Sprechtechnik und Dramatik unterwiesen und das erste Stück einstudiert. 11. Oktober 1991: das KiStL wird eröffnet! Am 11. Oktober 1991 wird mit „Arsen und Spitzenhäubchen“ die erste KiStL-Spielsaison eröffnet! Die Lust am Spielen, der Spaß an der Darstellung waren stets kennzeichnend für die Theatergruppe, die in den Folgejahren vorwiegend Kriminalstücke und Komödien zum Besten gab. Eine gute Mischung aus Laienschauspielern und Profis stellen das KiStL-Ensemble. Charakteristisch auch der besondere Zusammenhalt zwischen Schauspielgruppe und Publikum, die dem Hinterhoftheater gemeinsam eine Existenz sicherten. Unzählige Bühnenstücke, in denen das KiStL den Alltag vergessen ließ und bei seinem Publikum für Heiterkeit und Spannung sorgte. 2001 wurde Frau Eva Schäffer-Orgler, Schauspielerin und ehemalige Kulturredakteurin der Neuen Zeit neue Prinzipalin und Nachfolgerin von Frau Dohnalek, die der von ihr ins Leben gerufenen Theatergruppe stets mit vollem Einsatz und ganzem Herzen zur Seite stand. Ab ins KiStL! Fotos auf dieser Seite ©: alle KiStL Hier finden Sie mehr Bilder von Aufführungen des KiStL |