… und wie wir uns eben vorhin an Fechtbahnen erinnert fühlen durften, gehen wir jetzt nicht fehl, da an das beliebte 2D-Kampfspiel "Mortal Kombat" zu denken, mit dem leitmotivischen "Mond" aus Urs Widmers Text als Beleuchtung des Kampfplatzes. Auch die Konfrontationen selber, die im Lichte dieses Monds stattfinden – mit Dobrowsky als erschreckend überzeugendes Arschloch Richard Gloucester, und Steinbauer sehr vielseitig als sein jeweils akuell zu überlistendes, zu verführendes, zu besiegendes Gegenüber – erinnern an den Aufstieg eines Spielers durch die Levels von Mortal Kombat, nur eben auf der Ebene der Überzeugungskunst, der Rhetorik: Vor und zurück, vor und zurück, Angriff, Parade, Block, Angriff, Spezialangriff, verwundbarer Moment, "Fatality". Die einzige Szene, die das "vor und zurück" unterbricht und das ein Ende der etablierten "Fechtbahn" als so etwas wie eine frontale Bühne nutzt, ist bezeichnenderweise ein Dialog der zwei gedungenen Mörder im Tower. Ihr Plappern "über die Moral" sticht genau deshalb als komischer Moment hervor, weil er der einzige an dem Abend ist, wo zwei Leute miteinander reden und dabei keinen Grund haben, einander an die Gurgel zu gehen oder zu überlisten.