Euch kann ich´s ja sagen – nichts, aber schon absolut überhaupt gar nichts ist mir heiliger.. Wie kann ich dem Pferd gerecht werden? - fragt sich Daniela Kummer.
Der Begriff "Wellness" muss heute für vieles herhalten: vom Spa-Urlaub bis zum Billig-Bier. Scholz&Friends-Geschäftsführer Marc Schwieger erklärt im Interview, wie uns die Werbung zu Wellness-Jüngern macht.
Herr Schwieger, früher reichte es den Menschen, zu Hause die Füße hochzulegen. Heute machen sie Überstunden, um sich den nächsten Eintritt ins Spa leisten zu können. Hat die Werbung da ein künstliches Bedürfnis geschaffen?
Die Werbung kanalisiert Bedürfnisse, aber sie kann keine erfinden. Sie hat aber einen Begriff so offen etabliert, dass man ihn mit allen möglichen Dingen füllen kann, die im weitesten Sinne mit Gesundheit zu tun haben. Das kann auch eine Wellness-Socke sein.
Wie weit geht das? Könnte auch Biertrinken Wellness sein?
Der Begriff ist spreizbar, aber nicht unendlich dehnbar. Ein Wellness-Bier hätte keinen Erfolg. Aber man könnte Diät-Schokolade als Wellness-Schokolade verkaufen. Es muss immer eine Wirkung verkauft werden, zumindest aber eine Idee von Wirkung. Ein asiatischer Beruhigungstee hat ja keinen nachweisbaren medizinischen Effekt. Aber die Leute glauben, dass dieser Tee über Jahrhunderte in China entwickelt wurde und deshalb hilft. © GEO.de und weiter…