Weihnachten hatten wir mit unserer Familie gefeiert, und nun wollten wir zwei Tage vor Silvester noch einmal Weihnachten auf einer Hütte in den Bergen erleben. Bei strahlendem Sonnenschein und klirrender Kälte traten wir durch meterhohen Schnee und tiefverschneiten Wald den Aufstieg zur Hütte an. Nach einer guten Stunde hatten wir das runde Haus erreicht. Mollige Wärme empfing uns. Der Wirt stand mit heißen Getränken bereit und bald glühten unsere Gesichter, und eine wundersame Stimmung überkam uns in der mit Tannenzweigen und Kerzen geschmückten Hütte. Als die Dämmerung hereinbrach, zündete die Wirtin die Kerzen am Christbaum an, und ihre Kinder sangen die schönsten Weihnachtslieder. Um Mitternacht machten wir noch eine Schneewanderung. Silbern glänzte der Mond vom Himmel. Als wir den Rückweg antraten, leuchtete uns ein helles Licht entgegen. Beim Näherkommen sahen wir, dass das Leuchten von einem kleinen Tannenbaum ausging, den der Hüttenwirt, mitten im Schnee, mit Kerzen geschmückt hatte. Still blieben wir vor diesem glitzernden Wunderwerk stehen und wussten auf einmal nicht mehr, welche Weihnacht schöner war. Die zu Hause mit vielen Geschenken, elektrischen Kerzen und festlicher Musik aus der Stereoanlage - oder diese stille besinnliche Feier in Gottes schöner Natur bei klirrender Kälte! von Mechtild Remmert |