Bei jedem einzelnen Verein lassen sich Probleme in drei Kategorien einteilen:
- Fehlende Konstanz – wer keine Serie im positiven Sinne hinlegt, der wird abgedrängt.
- Fehlende Ausbeute – wer keine Tore schießt, der verliert.
- Zu viele Gegentore – mit 25 Gegentoren zählt Graz zu den schlechtesten Teams der Liga.
Sicherlich ist es für einen Verein, der nicht konstant dreigleisig spielt, immer schwierig, den Spagat aus Liga, Pokal und Europa zu schaffen. Die Dreifachbelastung zerrt an den Kräften und ohne eine große – und ebenbürtige – Bank sind Niederlagen vorprogrammiert. Zwei Belastungen sind nun jedoch bald weg, also dürfte Graz neue Kraft schöpfen können. Aber was spricht für den Erfolg?
- Die Chance – wer auch nur eine ansatzweise Chance auf einen Titel hat, der legt sich oft stärker ins Zeug. Sturm Graz könnte diese nutzen.
- Die Zeit – die Saison ist noch jung. In sechs Spielen wird die Liga halbiert und die nächsten Runden gehen los. Es ist also ausreichend Zeit, das Blatt zu wenden. Allerdings ist jetzt schon klar, dass es ohne mehrere und längere Aussetzer von Salzburg nicht funktionieren wird.
Allerdings steht Graz nicht so solide in der Tabelle, dass sich das Blatt nicht anderweitig wendet. Sieben Punkte in sechs Spielen lassen sich aufholen - auch von der Konkurrenz. Das Punktepolster auf den ersten Relegationsrang ist längst nicht komfortabel, sondern eher knapp. Und was ist im nächsten Liga-Abschnitt?
- Konkurrenz - es kommt natürlich darauf an, wer mit in die Qualifikationsrunde kommt. Sowohl Austria als auch Rapid Wien sind punktgleich und können den Sprung schaffen. Hinzu ist mit Hartberg auch ein Gegner recht wahrscheinlich.
- Salzburg - für alle Vereine der österreichischen Liga wäre es leichter, Titelchancen zu haben, wenn Salzburg die Lizenz für eine andere europäische Liga beantragt. Aktuell beherrscht der Verein wieder einmal die Liga und thront mit 39 Punkten allein an der Spitze. Nur läuft es selbst bei Salzburg nicht perfekt, aus den letzten fünf Spielen konnten nur acht Punkte geholt werden - doch die Konkurrenz hat es nicht genutzt.
Die Buchmacher haben sich längst auf den neuen Titelträger, der auch der alte ist, festgelegt. Trotz allem passieren im Fußball durchaus mal Wunder und so könnte es sein, dass dieses Mal Salzburg strauchelt.
Aus Graz’ Sicht ändert das aber nichts, denn auch die Konkurrenz schläft nicht und wird ein Wörtchen mitsprechen wollen. Letztendlich gilt nur eine einzige Weisheit: Im Mai wird bekannt sein, wer den Meistertitel trägt.