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Faschingsbekleidung

Die Lust am Verkleiden

Einmal in eine andere Rolle schlüpfen. Endlich eine andere Identität annehmen, etwas darstellen, was man sonst nicht ist oder sein darf. Einfach einmal jemand anderer sein. Oder sein großes Idol nachahmen oder nur eine Phantasiegestalt darzustellen. Dafür ist der Fasching wohl bestens geeignet.

Narr, Faschingsverkleidung, Kostüm, Faschingsbrauch, Brauchtum,Im Mittelalter verstand man unter einem Narren, Menschen, die sich außerhalb der herrschenden Gesellschaftsordnung bewegten und auch keinem christlichen Glauben angehörten, noch die kirchlichen Gesetze beachteten.
Dieses närrische Wirken war oftmals auch ein Aufbegehren und Kritik gegen das damalige politische und geistliche System. Ein bekannter Systemkritiker war Till Eulenspiegel.

Natürliche Narren
Das waren Menschen, die von Natur aus eine körperliche oder geistige Behinderung aufwiesen und somit von Gott gekennzeichnet bzw. bestraft waren.
Schalk-Narren
Waren Personen, die sich berufsmäßig Unterhaltung und zum Gaudium von Publikum auf Straßen oder Jahrmärkten närrisch gebärdeten und in überzeichneter Form unzulängliches oder eigenwilliges verhalten von Personen und / oder der Gesellschaft kritisch anprangerten.
Hofnarr
Manche weltliche oder geistliche Herrscher hielten sich „Hofnarren“, die das Ohr am Volk hatten und dessen Meinungen, Forderungen und Wünsche in kritischer und launiger Form ungestraft wiedergeben konnten. Ein bekannter Hofnarr war Joseph Fröhlich aus Bad Aussee. Er stand lange Jahre im Dienst des Kurfürsten von Sachsen – August dem Starken.

Harlekin, Bajazzo, Hans Wurst, Faschingsnarr, Hofnarr, närrische Zeit, Karneval, Fastnacht, Faschingsumzug, Auch auf den Theaterbühnen waren oft pfiffige Narrengestalten zu finden. In der italienischen Commedia dell arte fand man den Harlekin (Arleccino) und den Bajazzo und auf der Wiener Volksbühne den Hans Wurst.
Heute wird dieser alte Brauchtum durch die verschiedenen Brauchtumsgruppen, wie Faschingsgilden, Faschingsgesellschaften, Funkenzünfte usw. gepflegt und wiederbelebt. Durch Faschingssitzungen und Umzüge wird den Menschen dieser Brauchtum wieder nähergebracht.

Narrenbekleidung
Die Narren hatten entsprechend ihrem Stand eine spezielle Kleidung. Z.B. der gezackte Hüftrock mit den Schellen erinnerte an den Gockelhahn als Symbol närrischer Wachsamkeit, der jederzeit bereit ist, Saumselige zu wecken.
Die Narrenmütze mit den beiden großen Eselsohren war als Zeichen närrischer Hellhörigkeit zu verstehen. Später kennzeichnete die Mütze die Mitgliedschaft zu einer Carnevalsgesellschaft. Auch symbolisierte sie die Gleichheit und Gemeinsamkeit der Mitglieder.


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