Euch kann ich´s ja sagen – nichts, aber schon absolut überhaupt gar nichts ist mir heiliger.. Wie kann ich dem Pferd gerecht werden? - fragt sich Daniela Kummer.
Fasching oder Karneval wird von vielen auch als die „fünfte Jahreszeit“ bezeichnet. Wobei die gefeierten Bräuche, Feste und Rituale oft einer uralten Tradition entstammen und meist ihre ursprüngliche Bedeutung den wenigsten bekannt ist.
Da die Bedeutung des Faschings die verschiedensten Ursprünge hat, möchten wir Ihnen hier einige Zusammenhänge von Festen und Ritualen aus der Vergangenheit zeigen. Hier war das Verkleiden, in einer anderen Rolle, seine Meinung sagen zu können, oder den Göttern zu danken bzw. diese zu huldigen meist der Grundgedanke.
In Europa nimmt man an, dass der Ursprung des Faschings in heidnischen Bräuchen, wie Fruchtbarkeits-, Dämonen-, Sonnenkult usw. zu finden ist. Hier wollte der Mensch in verschiedenen Zeremonien den Göttern ähnlich sein. Das wurde durch Maskierungen, Tänzen und Umzügen symbolisiert.
Bei den alten Römern wurde im Herbst das Fest der Bacchanalen, der Weinlese, gefeiert. Menschen huldigten hier den Göttern und Pan durch Verkleidung von Satyrn und Nymphen.
Bei den Römern begann das neue Jahr mit der März. Davor galt die Zeit (der heutigen Faschingszeit) symbolisch der Reinigung von allem Alten, was man sehr ausführlich mit einem Fest beging. Auch beim Kelterfest, den Fruchtbarkeitsriten waren Theaterspiel, Umzüge in Verkleidung und Gelage Höhepunkt der Feiern. Nun ruhte einmal die Arbeit, Sklaven waren vom Frondienst befreit und durften durch Verkleidung konnten sie in die Rollen der Herren schlüpfen und Dinge sagen, ohne dafür bestraft zu werden.
Der Faschingsbrauch enthält auch Elemente der alten bäuerlichen Kultur, höfischer Kostümfeste und spätmittelalterlicher bzw. frühneuzeitlicher Narrenfeste der Handwerker und Zünfte.
Im 13. Jahrhundert nahm das Narrentreiben mit seinen immer derber werdenden Späßen derartige Formen an, dass die Obrigkeit schließlich mit Verboten einschritt. Die Kirche jedoch akzeptierte diese Aktivitäten, da sie auch als Ventil der Unterdrückung gesehen wurden. Ab dem 7. Jahrhundert wurde dieser Tag auf den Tag vor Aschermittwoch beschränkt.
Zur Zeit der Türkenkriege, im 15. und 16. Jahrhundert wurde in Wien das Faschingstreiben im Freien untersagt, da man befürchtete, dass sich feindliche Kundschafter im Schutz einer „Larve“ unter das Volk mischen und so unerkannt in die Stadt gelangen könnten.
Im 17. Jahrhundert nahm das Faschingstreiben wieder zu, bis Kaiserin Maria Theresia allen Ständen und den Adel das Tragen von „Larven“ im Freien wieder verbot, da das Faschingstreiben auch als gute Gelegenheit zu Racheakten und zur Austragung persönlicher Fehden gesehen wurde.
Daraus entsprang der in Österreich typische „Saalfasching“ mit seinem Ballwesen in Form von Redouten.
Ab dem 20. Jahrhundert setzte sich die Redoute als Maskenball bzw. „noblen Ball“ immer mehr in Wien durch. Die erste Opernredoute fand 1934 in der Staatsoper in Wien statt und ein Jahr später folgte der 1. Wiener Opernball.
Erst nach Kriegsende und der wieder gewonnen Freiheit konnten die Österreicher sich wieder des alten Brauchtums und der damit verbundenen Lebensfreude besinnen. Vergnügte Menschen schlossen sich zusammen und bildeten „Faschingsgilden“.