Euch kann ich´s ja sagen – nichts, aber schon absolut überhaupt gar nichts ist mir heiliger.. Wie kann ich dem Pferd gerecht werden? - fragt sich Daniela Kummer.
Rheumatoide Arthritis lässt sich mit körpereigenen, gentechnisch veränderten Zellen dauerhaft lindern. Düsseldorfer Forscher haben es bewiesen.
Wissenschaftlern der Universität Düsseldorf ist es schon vor geraumer Zeit gelungen, die Symptome zweier Patientinnen mit schwerer rheumatoider Arthritis deutlich zu lindern, indem sie in die betroffenen Gelenke gentechnisch veränderte Zellen spritzten. Nun berichten sie in der Fachzeitschrift „Human Gene Therapy“ über den Erfolg.
Grundsätzlich soll eine Gentherapie das Erbgut von Zellen so verändern, dass sich dadurch ein Gendefekt umkehrt oder dass die Zelle ein Protein produzieren kann, das eine Krankheit stoppt. Die ersten klinischen Studien zu derartigen Verfahren begannen im Jahr 1990 mit seltenen genetischen Defekten des Immunsystems.
Auch die rheumatoide Arthritis ist im Prinzip eine Erkrankung des Immunsystems. Dabei richtet sich die körpereigene Abwehr gegen den Körper selbst. Die äußerst schmerzhafte Folge sind geschwollene und entzündete Gelenke und zerstörtes Gelenkgewebe. Es gibt bislang keine Heilung. Schätzungsweise leidet rund eine Million Menschen in Deutschland an dieser Autoimmunkrankheit.
Das Team um Studienleiter Peter Wehling spritzte körpereigene gentechnisch veränderte Zellen in betroffene Gelenke der Patientinnen. Diese Zellen stimulierten die Produktion eines Gegenspielers des Interleukin-1-Proteins, das für die Entzündungsprozesse verantwortlich ist. Der Antagonist sollte dessen Aktivität blockieren. Ziel der Aktion war, dass das veränderte Gen kontinuierlich innerhalb des Gelenks arbeiten sollte, um den schmerzhaften Zerstörungsprozess aufzuhalten.
„ Die rheumatoide Arthritis ist eine ideale Indikation für dieses Verfahren, weil das Gelenk ein abgeschlossener Raum innerhalb des Körpers ist. Gentechnisch veränderte Zellen können problemlos injiziert werden, da sie dort verbleiben“, erläutert Rüdiger Krauspe, Direktor der Orthopädischen Klinik des Universitätsklinikums Düsseldorf.
Vier Wochen nach der Zellinjektion berichteten die Patientinnen über verminderte Schmerzen und Schwellungen. Eine der beiden Probandinnen erlebte eine besonders große Wirkung: Das behandelte Gelenk blieb dauerhaft schmerzfrei, obwohl es in anderen Gelenken zu weiteren Rheumaschüben kam. Gewebeuntersuchungen aus dem behandelten Gelenk zeigten geringere Mengen des Interleukin-1-Proteins. Die Gentherapie hatte zu einer deutlichen Reduzierung des Entzündungsstoffs geführt. © Focus Online Gesundheit