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Politiker – alles Trotteln? Oder was hätten wir gerne?

Welche Politiker wünschen wir uns? Eine Frage, die sich Matthias Strolz in seinen Büchern stellt. Wenn ein Berater die Seite wechselt, das ist wirklich spannend.

Kann man aus der Entfernung des Beraters manche Dinge klarer sehen ?

Ich habe Matthias Strolz „kennengelernt“ (ich kenne ihn heute noch nicht persönlich) bei einer Buchvorstellung im Campu02 Graz. Längere Zeit her (27. April 2011 – Herr Dr. Google hat meiner Erinnerung da ausgeholfen) und ich bin vor allem hingegangen, weil ich Herbert Paierl wieder einmal sehen und hören wollte und mich auch Jörg Leichtfried interessiert hat.

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Der Name Strolz sagte mir damals nichts. Im Klappendeckel eines Buches las ich dann weit später:

Dr. Matthias Strolz ist seit über zehn Jahren Organisationsentwickler, Leadership-Coach und Politikberater. Er studierte internationale Wirtschaft, Politik und systemische Organisationsentwicklung. Auf Basis seiner langjährigen Erfahrung als Funktionär und Mitarbeiter in politischen Organisationen folgte 2001 der Schritt in die Selbstständigkeit. Er ist heute Geschäftsführer der promitto organisations- und politikberatung mit Sitz in Wien.

Warum wir Politikern nicht trauen,Dr. Matthias Strolz, Spitzenkandidat von NEOS,wirtschaft,macht,entwicklung,mitarbeiter,bürger,volk,politikIch hatte damals, 2011, auch andere Vorstellungen über die weitere politische Entwicklung und habe Herbert Paierl eigentlich entweder bei der ÖVP oder bei Stronach erwartet bei der jetzt kommenden Wahl.

Ich weiß noch, dass Matthias Strolz mich beeindruckt hat und dachte, aus der doch bestehenden und nötigen Distanz eines Beraters kann man die Dinge offensichtlich klarer sehen.

Natürlich hat auch mitgespielt, dass er, so wie ich, in Vorarlberg geboren ist. :)

Manches ist anders gekommen, als ich noch vor zwei Jahren erwartet habe.

Stronach, den ich schon lange vor der Zeit, als er in Österreich tätig wurde, in Toronto kennenlernen konnte, ist leider nicht mehr der, den ich damals bewunderte. Das scheint sich auch Herbert Paierl gedacht zu haben – er bleibt der aktiven Politik (diesmal noch?) fern und auch Jörg Leichtfried bleibt in Brüssel –

was ich beides bedaure (aber gut verstehen kann).

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Österreichische Politiker - keine Trotteln, aber empfänglich für Kuverts?

Nun wechselt also der ehemalige Berater die Seiten und will (vielleicht) beweisen, was er behauptet hat.

Das wiederum finde ich so spannend, dass ich den Vorsatz über Bord geschmissen habe, mich vor der kommenden Wahl mit keinem Bewerber in unserem Blog öffentlich auseinanderzusetzen. 

Matthias Strolz hat viel geschrieben, bevor er sich entschloss, in die Speichen zu greifen: er wird leicht an dem zu messen sein

Dass wir die Geschicke des Landes als Wähler in der Hand haben, glaubt die Mehrheit ohnehin nicht.

Matthias Strolz, in diesen Monaten als Spitzenkandidat von NEOS quer durch Österreich unterwegs, hat sich in seinen Büchern die Frage gestellt: Welche Politiker wünschen wir uns? Und was sollten wir von uns Bürgerinnen und Bürgern erwarten. Unter www.strolz.eu finden sich Auszüge aus seinen Büchern. Hier seine Stoßrichtung:

Politiker-Hauen ist zum Volkssport Nr. 1 in unserer Republik geworden. 

Bei jeder Gartenparty wird gejammert, in jeder Baugrube und auf allen Hochschulen. „Die beschissene Politik“ ist schuldig. Fast überall und immer.

Eine tiefgehende Auseinandersetzung damit, was Politik leisten soll und was sie leisten kann, ist mühsam. Dass wir die Geschicke des Landes als Wähler in der Hand haben, glaubt die Mehrheit ohnehin nicht. Wann hat sich dieses Volk zuletzt als Souverän gefühlt? Wann ist es gegenüber Politikern zuletzt so aufgetreten? Warum hält ein historisch verdienst- aber mittlerweile verhängnisvolles Machtkartell von zwei (Möchte-gern-)Großparteien dieses Land in seiner Entwicklungshemmung gefangen?

 

Dr. Matthias Strolz, Spitzenkandidat von NEOS,Politik ist der Ort, wo wir uns ausmachen, wie wir miteinander leben,

“Politik ist der Ort, wo wir uns ausmachen, wie wir miteinander leben.” 

Das Mindeste was wir tun können und müssen, ist, dass wir jene Politik abwählen, mit der wir nicht zufrieden sind. Das ist – entgegen der landläufigen Wahrnehmung – auch im großen Stil geschehen. 1975 vereinigten SPÖ und ÖVP gemeinsam 93,3 Prozent der Wähler hinter sich. 2008 waren es noch 55,2 Prozent. Da Rot-Schwarz in den letzten 35 Jahren fast 40 Prozent ihrer Wählerschaft verloren haben, stehen wir nun an einem Wendepunkt. Wenn sich – so wie über 1,5 Millionen in den letzten Jahrzehnten – in den nächsten Jahren nur jeder circa zwanzigste Wähler zusätzlich von den ehemaligen Großparteien abwendet,..

dann ist die Zweite Republik Geschichte. Und dafür spricht so einiges.

Wenn das bislang dominante Leitmuster der Zweiten Republik, das „rot-schwarze Machtkartell“, wegbricht, dann kommt vieles in Bewegung. Rot und Schwarz können und wollen die anstehende Reformagenda alleine nicht bewerkstelligen. Die etablierten Strukturen und institutionalisierten Machtträger haben hinsichtlich Schaffenskraft und Vitalität ihren Höhepunkt seit langem überschritten. Österreich braucht was Neues!

Daher werden sich neue soziale Felder formieren. Diese neuen Kräfte werden sich aus konstruktiven Wutbürgern, NGOs, Bürgerinitiativen, Partizipationsprojekten, Web 2.0-Plattformen und „ausgetretenen Teilen“ der bisherigen Parteien speisen. Aus den Ruinen der Macht werden wir Stein um Stein heraustragen und damit Landebahnen der Zukunft bauen.

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Bald ist nichts mehr ausgemacht zwischen zwei „Volksparteien“?

Die Menschen in diesem Land spüren, dass das „Alte“ im Sterben liegt. Gleichzeitig ist das Neue noch nicht komplett da. Es gibt viele kleine Inseln des Neuen. Es wird in den nächsten Jahren darum gehen, dass sich diese kleinen Inseln zu Inselgruppen zusammenschließen und schlussendlich zu kleinen politischen Kontinenten, die so machtvoll sind, dass sie im Stande sind, die politischen Verhältnisse zum Tanzen zu bringen. Dazu braucht es sachliche Leidenschaft, inhaltliche Vision, Mut und Entschlossenheit. Es braucht einen neuen Typus Politiker, nämlich politische Entrepreneure. Es braucht Menschen und Parteien, die mit echten und ernsthaften Anliegen beherzt nach der Macht greifen. Dafür müssen sie sich der Wahl stellen, müssen in den Ring steigen.

Wahlen entscheiden über die Machtverteilung. Die Bürgerinnen und Bürger haben es in der Hand.

Was Matthias Strolz bewegt, zumindest einiges davon, hat er beim Gründungskonvent der NEOS gesagt.

Es lohnt sich zumindest einmal zuzuhören – dagegen sein kann  man/frau immer noch.

Ein privater Satz sei mir gestattet: es ist weit griffiger als die Stehsätze von Stronach, toleranter als alle bisherigen „Oppositionsparteien“, die ihre Heilslehren „ex cathedra“ dem Wählervolk verordnen (wollen), und als Salz in der politischen österreichischen und europäischen Suppe würde mir das gut schmecken. Der Befund über die Verdienste und Schwächen der ehemaligen Volksparteien von Matthias Strolz fällt sehr eindeutig aus - mein Befund ist nicht weit davon entfernt.

Ich muss ernsthaft nachdenken, ob ich an der Suppe mitkochen will oder salzen (es gibt ja auch noch andere Gewürze, die Geschmack bringen).

Erste Reihe fußfrei an die Wand fahren ohne Gegenwehr möchte ich definitiv nicht (mehr). 

Dies ist keinesfalls eine Blattlinie oder die Meinung von INFOGRAZ.at. INFOGRAZ.at hat keine Meinung! Dies ist ausschließlich „Meinung“ von Heinz Rüdisser

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