Es findet eine weitere Umverteilung des Risikos von den Schuldnerländern weg hin zu den noch halbwegs gesunden Ländern statt. Selbst wenn „nur“ wie versprochen für 20 Prozent der von der EZB gekauften Anleihen eine gemeinsame Risikohaftung gilt, sind das ja auch weitere 200 Millionen, die nach den ESM, EFSF, Target- und bilateralen Milliarden jetzt zusätzlich auf Nimmerwiedersehen in die Mittelmeerländer fließen. Diese müssen weiterhin nicht die Rechnung für das fette Jahrzehnt zahlen, das sie sich nach Euro-Einführung gegönnt haben.
Das Vertrauen in die Einhaltung europäischer Verträge ist weiter gesunken.
Denn jetzt betreibt die EZB mit ihrer neuen Politik direkte Staatsfinanzierung, obwohl das rechtlich eigentlich ausdrücklich verboten ist. Gesetz und Recht gelten in Europa aber offensichtlich nur noch total selektiv, in der Regel nur noch für die Bürger. Die Politik (und die EZB ist reinste Politik!) setzt sich nach Belieben über alles hinweg. Ihr gegenüber sind plötzlich auch die sonst so regulierungswütigen Höchstgerichte total handzahm.
Mittäterschaft nennt man das im Strafrecht.
Letztlich sind alle Bürger von Euroland das Opfer, wenn sie auch nur einen Euro in der Geldbörse haben. Denn der ständige, von der EZB bewusst herbeigeführte Verfall des Wertes jedes einzelnen Euro macht alle Bürger ständig ärmer. Bis auf die Schuldner, die sich ins Fäustchen lachen können. Und von denen die Staaten die weitaus größten sind.
Die Lage in einem Satz:
In Europa findet, von enormen Risken begleitet, die historisch größte Umverteilung von den hilflosen und zur Verarmung gezwungenen – wenn auch empörten – Bürgern zum Staat und dessen Profiteuren statt.
Heute gibt es immer noch keinen „Stein der Weisen“. Defi-nitiv wurde daher der Turm der EZB nicht damit gebaut, sondern mit UNSEREM Geld! Nun gibt es immerhin schwa-che Gegenwehr des Gouverneurs der Österreichischen Nationalbank, Ewald Nowotny, gegen die letzten Streiche.
Ich zweifle, dass das unsere demokratischen Systeme das alles noch lange überleben können.
Diese sind ohnedies schon durch die von der Politik verschuldeten und völlig unbremsbar gewordenen Islamisierung total diskreditiert.
PS.: Erstaunlich und trotz all seiner Fehler in der Vergangenheit lobenswert ist, dass sich auch der österreichische Nationalbank-Chef Nowotny zu einer relativ deutlichen Verurteilung der Maßnahmen aufgerafft hat.
Freilich: Ein echter Widerstand sieht anders aus.
© Tagebuch – Andreas Unterberger
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