Euch kann ich´s ja sagen – nichts, aber schon absolut überhaupt gar nichts ist mir heiliger.. Wie kann ich dem Pferd gerecht werden? - fragt sich Daniela Kummer.
Nachdem wir am Mittwoch von dem Vortrag und der Diskussion mit Camilo Guevara im Volkshaus berichtet haben, lernten wir am Freitagabend bei der Eröffnung der Fotoausstellung "Auf den Spuren des Diogenes" den Künstler Guevara kennen.
Kunst und Politik sind für Guevara nämlich eng miteinander verbunden.
"Ein wirklicher Politiker", so Guevara während der Pressekonferenz, "sollte auch Künstler sein..., ein sensibler Mensch".
Und genauso wie jeder Politiker nach Guevara für nichts Geringeres als für die Verbesserung der Welt, für "die gerechte Sache" kämpfen sollte, so sollte der Künstler mit seinem Schaffen "positive Dinge der Menschheit weitergeben". Dabei müsse "Denken und Werk kohärent sein".
Guevaras Politik-Begriff ist ein weit gefasster: Er selbst sei kein Politiker, bestimmt nicht im Sinne eines Funktionärs. Vielmehr seien es alle Menschen, die von ihrer Natur her, Politik machen: "Wir alle sind politische Wesen". Ein zoon politikon also, wie eine grundlegende Wesensbestimmung des Menschen in der griechischen Antike lautete.
Diesem Denken liegt nahe, dass es auch ein griechischer Philosoph war, der für Guevara zur Inspiration wurde: Diogenes nämlich, der fast nackt und ohne Besitz durch die Straßen des antiken Griechenlands zog, mit einer Lampe in der Hand und auf der Suche nach dem Menschlichen und "dem Schlüssel der Entwicklung der Gesellschaft".
Diogenes ist für Guevara
"Symbol der Beharrlichkeit, des genialen Wahnsinns und des befruchtenden Zynismus, der Hoffnung"
Guevara möchte die Arbeit Diogenes weiterführen. Die Suche fortsetzen nach der "Perfektion des Menschlichen", der „Verbesserung der Menschheit". Dabei ersetzte er die Lampe des Diogenes durch eine Lupe, die er vor sein Objektiv hält.
Entstanden sind Bilder ausgesprochener Intimität, die selektiv in Bildausschnitt und Tiefenschärfe gerade das Menschliche darstellen. Guevara fotografierte die Augen, die Nasen, die Münder kubanischer Kinder, fokussierte auf ihre Sinnesorgane, zeigt ihren Gemütszustand und damit die Widerspiegelung ihrer Erlebniswelt.
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Ausstellungsort / Stempfergasse 3, 2. Stock, 8010 Graz
Ausstellungsdauer / 12. April bis 25. April 2014
Mittwoch bis Freitag von 14:00 bis 17:00 Uhr, oder nach telefonischer Terminvereinbarung!
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